Visualisieren im Coaching

Visualisieren

Musst Du wirklich zeichnen können, um deine Coachings-Kompetenz wirksam einzusetzen?

Eleganz beim Visualisieren ist schön, aber für einen gelingenden Coaching-Dialog nicht essentiell. Dennoch fürchten sich manche Kolleg:innen davor, den Prozess oder das innere Erleben der Coachee in einem Bild am Flipchart oder Whiteboard zusammenzufassen. Weil sie überzeugt sind, nicht malen zu können oder nicht kreativ genug zu sein.

Wenn das auch auf Dich zutreffen sollte, gibt es natürlich auch andere Wege:

Dann kannst Du die Coachee selbst visualisieren lassen oder gemeinsam überlegen, was zusammenfassend festgehalten werden soll, welches Bild dazu passen könnte etc.

Hauptsache, Du sorgst dafür, dass Bilder entstehen!

Warum ist das so wichtig?

✅ Visualisierungen schaffen Ordnung und Klarheit im Gedankenchaos und machen Zusammenhänge, Konflikte oder Dilemmata auf einen Blick erkennbar. Das ist besonders in der Führungsrolle wichtig.

✅ Wenn Coachees ihre Situation in einem Bild wiedererkennen oder selbst visualisieren, bekommen sie eine neue Perspektive auf sich selbst und ihr Verhalten.

✅ Ob am Flipchart, am whiteboard oder als Aufstellung am Boden, Bilder erleichtern und entlasten den Kontakt als ‚dritte Sache‘, der man sich gemeinsam zuwenden kann.

✅ Visualisierungen ermöglichen eine Distanzierung. Man kann mit Abstand und gelegentlichem Augenzwinkern auf die Dinge schauen. Die Coachee kann jederzeit überprüfen, ob sie mit der Darstellung ihrer Situation einverstanden ist und korrigieren.

✅ Andererseits bewirken Bilder oft auch eine emotionale Fokussierung und laden die gewonnenen Erkenntnisse mit Bedeutung auf. Dadurch entstehen oft tiefere Einsichten.

Insofern lohnt es sich, mit den unterschiedlichen Visualisierungs- Varianten zu experimentieren, auch in der Führungsrolle. Das Bild ist ein dialogisches Angebot und die Coachee entscheidet, ob sie darauf eingeht, es korrigiert, ablehnt oder sich einfach nur freut, weil sie sich in ihrer komplex erlebten Situation «sortiert» und verstanden fühlt.

Wenn Du noch wenig Erfahrung damit hast, dann darf deine Coachee das wissen. Und wenn es dabei mal etwas holpert, kann man es als Erfahrung auswerten:

  • Das war jetzt mal ein kleines Experiment, wie war die Erfahrung für Sie?
  • Wie würden Sie es selbst als Bild darstellen?
  • Was war nützlich? Was vielleicht auch schwierig?

Hier einige Bildbeispiele:

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