Schnelle Hilfe im Stress 2
Unter Druck oder in Konflikten reagieren wir leider allzu oft mit eingefahrenen Mustern, die uns einschränken oder im Nachhinein ärgern. Warum bin ich nicht ruhig geblieben? Wieso konnte ich nicht Flagge zeigen … mich durchsetzen? Wie kann ich – trotz Aufregung – von der ersten Sekunde an präsent sein?
Wer sich mit einem ‚EMBODIMENT‘ auf seine persönliche Stresssituation vorbereitet, wird sie besser meistern können.
Embodiment bedeutet Verkörperung. In Mimik und Gestik, im Sprachklang und in der Körperhaltung drückt sich unsere innere Verfassung aus. Gleichzeitig wirken (dauerhafte) Körperhaltungen auf unsere Gefühle, Einstellungen und Bewertungen.
Wie kann man diese Wechselwirkung gezielt nutzen? Das war gestern Thema in einer Coaching-Werkstatt mit unseren Alumni.
Wenn Du ein Embodiment für Deine persönliche Fragestellung entwickeln möchtest, sollten drei Erlebnisqualitäten zusammenkommen:
SPRACHE, BILD und KÖRPERerleben.
Dazu kannst Du Dir die folgenden Fragen stellen:
Sprache: Welche Ressource (Fähigkeit / Qualität) wünscht Du Dir … bräuchtest Du mehr, um Deine Herausforderung xy besser bestehen zu können? In welchem Wort … mit welchem Satz ließe sich das zusammenfassen? (… gelassen … gehe mutig Risiken ein … konzentriere mich auf meine Themen … zeige meine Kompetenzen … zeige Flagge … nehme Verantwortung für … bin dankbar … sorge für mich … etc.)
Welches Bild fällt Dir dazu ein? … bringt diese Ressource/n für Dich am besten zum Ausdruck? Das kann alles sein, was Du als stärkend und hilfreich empfindest (Pflanze, Tier, Landschaft, Mensch, Szene, Symbol …)
Körpererleben: Stell Dir Dein Bild und das Wort / Deinen Satz intensiv vor und lass beides im Körper wirken: Welche Körperhaltung passt dazu? Wenn Du diese Haltung einnimmst, wie verändert sich deine Atmung? Haltung? der Stand? Die Bewegungsmöglichkeiten? … vielleicht atmest Du tief durch und richtest Dich auf, wenn Du an Wasser denkst … oder Du greifst zu, stehst breitbeinig, atmest langsamer, wirst lauter, lehnst Dich zurück etc.
Mit diesem ‚Embodiment‘ ausgerüstet kannst Du jetzt durchspielen, wie Du die konflikthaften Herausforderungen anders oder besser meistern würdest – und wie Du Dein Embodiment am Besten aktivieren kannst, wenn Du es brauchst. Das führt meistens zu überraschenden Erkenntnissen und kreativen Lösungen.
Das Vorgehen ist einfach, braucht keine weiteren Hilfsmittel und macht Spaß. Wir vermitteln es regelmäßig in unseren Coaching-Ausbildungen.
Mehr Anregungen, wie man im Coaching auf einfache Weise den Körper einbeziehen und zum Stressregulieren beitragen kann, gibt’s im Buch: Coaching, Miteinander Ziele erreichen, Neuausgabe 2025, S.229 ff
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